Krefelder Rennbahn

Feiern ohne Mami!

Die partyfreie Corona-Zeit ließ Voko Herdick nicht ungenutzt verstreichen: Er investierte vielmehr in neue Technik, die die kommenden Veranstaltungen deutlich aufwerten wird.

Die letzten zwei Jahre waren für die Krefelder Rennbahn eine emotionale und finanzielle Achterbahn. Wie andere Unternehmen der Gastro- und Eventbranche durchlebte man monatelange Lockdowns mit Totalschließung – unterbrochen zum Glück immer wieder von kurzen Phasen, in denen der Betrieb zumindest eingeschränkt weitergehen konnte. Aber die Rennbahn-Macher waren auch während der Zwangspausen nicht untätig, sondern konnten einiges auf den Weg bringen, was im Normalbetrieb nicht möglich gewesen wäre.

„Als klar war, dass wir länger nicht öffnen konnten, haben wir die Zeit so gut wie möglich genutzt“, berichtet Rennbahn-Chef Volko Herdick. „Zuerst einmal haben wir mehrere Container voll mit Sachen weggeworfen, die zum Teil schon Jahre ungenutzt herumstanden. Dann sind wir daran gegangen, unsere Eventtechnik auf den neuesten Stand zu bringen.“ Um zu zeigen, was er meint, geht Herdick mit uns in den Biebricher Saal, von dem aus man auf die große Tribüne gelangt, und zeigt auf die lange Reihe der Scheinwerfer an der Decke: „Das sind alles relativ neue LED-Lampen, die wir aus verschiedenen Quellen bekommen haben. Einiges stammt aus der Oberhausener Turbinenhalle, anderes aus dem Playa in Bochum. Von der Königsburg kommt ein großer Teil unserer neuen Tische für drinnen. Tische und Stühle für draußen haben wir einem Düsseldorfer Café abgekauft.“

Von einem großen Technikverleiher, der von Corona natürlich auch gebeutelt war, haben die Rennbahn-Betreiber über 50 LED Stripes gekauft, für die sonst ein Vielfaches zu zahlen gewesen wäre. „Die sind super für draußen geeignet – und können sogar für Fernsehproduktionen eingesetzt werden, weil sie nicht flackern“, erklärt Volko Herdick. „Bei den Stripes können wir jede LED einzeln ansteuern, was sich sehr gut für Party-Effekte nutzen lässt.“ Ein weiteres neues Beleuchtungs-Highlight in Krefelds Party-Location Nummer eins sind kopfgroße LED-Bälle, die sich ebenfalls bestens für den Outdoor-Einsatz eignen. „Neben der Beleuchtung haben wir uns auch um die Küchentechnik gekümmert, und mehrere neue Geschirrspülmaschinen und Konvektomaten beschafft. Insgesamt haben wir einen deutlich sechsstelligen Betrag ausgegeben. Dafür sind wir jetzt hervorragend für die neue Partysaison aufgestellt“, sagt der Rennbahn-Chef mit Stolz in der Stimme.

Wie alle anderen Gastro- und Eventanbieter weiß natürlich auch Herdick nicht, was die Zukunft wirklich bringt. Er ist aber optimistisch, dass 2022 nach der langen pandemiebedingten Durststrecke ein gutes Jahr wird. Am 2. April hat die große Ü30-Party mit Erfolg stattgefunden. Bereits am 20. März wurde ein Galopp-Renntag mit Zuschauern unter 3G-Bedingungen ausgerichtet. Und während wir dieses Interview führen, werden auf dem Rennbahn-Außengelände gerade die letzten Vorbereitungen für die Krefelder Gartenwelt getroffen. „Wir planen für dieses Jahr das volle Event-Programm mit allen Klassikern“, freut sich Herdick. „Nach dem Tanz in den Mai und dem April-Renntag ist das Open-Air-Kino im Juli und August schon fest geplant. Und dann kommt wieder unser Biergarten ‚Sonnenreiter‘ ins Spiel, unsere Automesse ‚Markenvielfalt‘ und der Herbstzauber im Oktober. Halloween und Silvester werden dieses Jahr ebenfalls stattfinden“, ist er überzeugt. „Mit Hochzeiten und Firmenveranstaltungen geht es auch bereits wieder los. Langsam kommen wir in einen ‚Normalbetrieb‘ zurück.“

Als Herausforderung sieht Volko Herdick für die Zukunft, gute Formate für die Jugend zu finden. „Manchmal denke ich, die jungen Leute haben in der Pandemie das Tanzen verlernt. Die konnten jetzt so lange nicht feiern und ausgehen – kein Abi-Ball, kein Club, keine Geburtstagsparty – die müssen sich erst wieder langsam an das Feiern herantasten“, vermutet er. „Für die Unter-18-Jährigen wollen wir demnächst neue Arten von Begegnungsveranstaltungen ins Leben rufen. Mit den School-Battles haben wir ja schon gute Erfahrungen gemacht. Bei den Partys für die Über-18-Jährigen sind wir schon im März mit dem ‚Fabian Farell Birthday Bash‘ gestartet, und der ist super gelaufen. Fabian werden wir sicher noch öfter in die Rennbahn holen.“ Deutlich besser sieht die Situation für Volko Herdick bei den „älteren Semestern“ aus. So sind die Ü30-Partys traditionell mindestens eine Woche vor dem Termin ausgebucht. „Manchmal kommen Mutter und Tochter gemeinsam zum Partymachen. Das ist natürlich auch ein Weg, die junge Generation einzubinden“, sagt der Partyveranstalter. „Aber irgendwann werden die Kids wieder Lust haben, ohne Mami zu feiern. Davon bin ich überzeugt!“

Krefelder Rennbahn
An der Rennbahn 4
47800 Krefeld
Telefon: 02151 – 59 84 51
krefelder-rennbahn.de

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